Andere Länder, andere Sitten – und andere Wohnstile
Skandinavisch, französisch, britisch,
mediterran, oriental oder doch asiatisch.
Wir stellen vor.
Ob weiß und rein wie der Stil der Schweden, oder opulent und verspielt wie bei den Franzosen.
Einen Hauch von Sommer bekommt man in Italien und märchenhaft fühlt man sich im Orientalen Zuhause.
Im dritten und letzten Teil unserer Beiträge über Einrichtungsserie stellen wir dir heute die unterschiedlichen Stile verschiedener Länder vor. Zu Beginn wird es chic wie in Skandinavien, im Anschluss widmen wir uns dem französischen sowie dem britischen Stil. Anders als man im englischen Land- oder Stadthaus lebt, wohnen die Asiaten. Deren Einrichtungsmerkmale beruhen weniger auf einer adelsgeprägten Historie, sondern vielmehr auf Idealistischem. Aber dazu später mehr. Auch den mediterranen Einrichtungsstil wollen wir dir nicht vorenthalten und verdeutlichen ihn anhand der Länder Italien, Frankeich und Griechenland. Den Abschluss macht der Orient, dort werden die Schuhe ausgezogen, denn es wird gemütlich. 😊
Skandinavischer Chic
Nordisch wohnen ist ein beliebter Trend, da der Wohnstil viele verschiedene Menschen anspricht. Der Grund dafür ist, dass der Einrichtungsstil viele Merkmale verbindet. Der Wohnraum ist sowohl gemütlich als auch stylisch. Moderne Klassiker in Kombination mit antiken Stücken verleihen der Einrichtung eine zeitlose und moderne Ausstrahlung.
Bis in die 50er Jahre ist der heute so beliebte skandinavische Stil zurückzuführen, denn zu dieser Zeit wurden Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen von einer bemerkenswerten Designbewegung geprägt. Künstler, wie unter anderem Alvar Aalto und Arne Jacobsen krempelten die Gestaltung von Formen und den Gebrauch von Materialien um. Dabei wurde alles Naturbelassene in den Mittelpunkt und alles Hochwertige in den Vordergrund gerückt. Die Veränderung des Designstils brachte eine Veränderung des sozialen Aspektes mit sich. Denn es galt, dass schöne und funktionale Objekte nicht mehr nur Privileg für den wohlhabenden Skandinavier, sondern für jeden erschwinglich sein sollte. So konnte sich jeder in einem stylischen und gemütlichen Haus wohlfühlen.
Es liegt wahrscheinlich an den langen Nächten, dass Schweden eine Vorliebe für alles Hellbunte und Weiße haben. Die Farbbasis des Wohndesigns sind nämlich Weiß sowie die Naturtöne Cremeweiß und Grau. Farbe ist ebenfalls beliebt im skandinavischen Stil. So finden etwa Dekorationselemente in Himmelblau, Pastellrosa oder sogar mit kräftigen Farben häufig ihren Weg in die Einrichtung. Typische Dekorationselemente sind flauschige Decken und Kissen sowie gestreifte oder geblümte Tischdecken.
Der sogenannte Scandi-Style hat Anklänge aus dem Landhausstil, da eine natürliche Ausstrahlung mit viel Holz die Grundlage der Stilrichtung ist. Die Skandinavier mögen es stylisch aber gemütlich, denn nicht umsonst ist das dänische Wort “hygge” (gemütlich, heimelig, behaglich) die Bezeichnung für ihren Wohnstil und ihre Lebensweise. So wird der Wohnraum mit Kerzen, schönen Lampen und einem Kamin zum Wohlfühlort. Für den Komfort sorgen bequeme Sitzmöbel und weiche Materialien wie Fell und Wolle. Da der skandinavische Wohnstil mit Naturprodukten und Handarbeit einhergeht, gibt es in den Räumen viel helles, naturbelassenes oder lasiertes Holz wie Fichten-, Kiefer- oder Birkenholz. Textilien bestehen üblicherweise aus Baumwolle, Leinen und Leder. Typisch skandinavische Accessoires sind Porzellankannen mit floralen blauen Aufdrucken oder Glasvasen mit Blumenarrangements aus heimischen Sommerblumen. Farbliche Akzente werden mit einem großen Teppich mit graphischem Muster oder farbigen Vorhängen, Decken und Kissen gesetzt.
Die Devise vom skandinavischen Chic bedeutet “keep it simple”, was schnörkelige Verzierungen und kitschige Extras ausschließt. Die Wohnung ist hell und das Design unkompliziert. Der schlichte Scandi-Style ist daher nicht schwer umzusetzen. Ein heller Überwurf für die Couch oder ein neuer Teppich sind bereits ein guter Anfang. Gefällt dir diese Einrichtung, kannst du dein Mobiliar weiter anpassen. Das geht ebenso eigenhändig, indem du deine Holzmöbel abschleifst und sie anschließend weiß streichst.
Der französische Einrichtungsstil
Der französische Einrichtungsstil ist geprägt von der weit in die Historie reichenden Geschichte Frankreichs. Diese beinhaltet viele Adelshäuser und die Bedeutsamkeit von Reichtum und gesellschaftlichem Auftreten. Stil wird in Frankreich großgeschrieben, und das sowohl in der Küche, als auch im Kleiderschrank. So ausführlich, wie die Franzosen ihre vielen Gänge beim „dîner“ genießen, sind sie auch in ihrem Zuhause.
Grundsatz für den französischen Einrichtungsstil ist, dass die Elemente von Einrichtung und Design zusammenpassen, ganz gleich ob in die moderne oder klassische Richtung. Das französische Zuhause macht sich bemerkbar durch schwungvolle Linien und explizite Details. Durch die französische Historie ist der Einrichtungsstil in vielen ländlichen Regionen Frankreichs luxuriös und vom ländlichen Charakter geprägt. Die Accessoires wirken verspielt und das Mobiliar ist luftig arrangiert. Anders als bei uns in Deutschland ist das bevorzugte Holz Nuss- oder Kirschbaumholz. Das unterstreicht den Sinn für Finesse und den luxuriösen Touch. Typische Elemente des französischen Wohnstils sind kunstvoll verzierte Spiegel, lavendelfarbene Stoffe und Materialien aus Kristall, Elfenbein und Horn. Ein barocker Sessel mit Leinenüberzug oder ein prunkvoller Kristalllüster darf in dieser Einrichtung auch nicht fehlen.
Der Gesamteindruck im französischen Zuhause ist eine gesunde Unordnung in leichten und fröhlichen Farben. So stellen die Franzosen ihre Persönlichkeit und ihren Stolz über ihr sonniges Land dar.
Die Häuser der Briten
Briten verstehen viel von Wohnqualität, denn ihre Häuser sind sowohl auf dem Land als auch in der Stadt ausdruckstark und stilvoll. Das Cottage auf dem Land ist dabei die naturnahe Variante und das englische Stadthaus ein elegantes Domizil. Echtholzmöbel sind dabei ein Muss. Wem das zu kostspielig ist, der hält sich an die dem Original nachempfundene Variante.
Auf dem Land finden sich fröhliche Stoffe aus Baumwollchintz und florale Muster auf Tapeten, Vorhängen und Kissen wieder. Dieselbe Stilrichtung hat die britische Stadtwohnung, wobei das Holz und die Muster dunkel ausfallen. Stoffe sind hier feine Seide, Damast oder Satin. Muster und Farben spielen in der britischen Einrichtung eine immense Rolle beispielsweise ist dafür ein Wandanstrich in Mattgrün, Dunkelrot oder Beige typisch. Ebenso bekannt ist die typisch britische Streifentapete in Blau-Grün. Gemütlich wird das Wohnzimmer einer solchen Wohnung durch einen Kamin oder Kaminofen, sofern der Platz dies zulässt. Möbel sind üblicherweise aus Teakholz oder Mahagoni hergestellt und fallen massiv und opulent aus. Die Qualität und Verarbeitung der Einrichtungsstücke können durchaus hoch und aufwendig sein, denn für den Engländer ist ein Möbelstück oft eine Anschaffung fürs Leben.
Spricht dir die dunkle und hochwertige Stoff- und Farbenvielfalt zu, ergibt es Sinn, den britischen Stil erst im Kleinen auszuprobieren. Starte zuerst mit der Umgestaltung deiner Leseecke oder fang mit einer Sofadecke im Schottenmuster an.
Asiatisch einrichten
Der asiatische Stil ist geprägt von all seinen vielfältigen Ländern wie Japan, China und Indien sowie Nepal und den Ländern Südostasiens. In Japan dominieren kräftige Farbtöne wie Weiß, Rot, Schwarz und Pastell. Indien ist bekannt für seine leuchtenden Farben in allen möglichen Schattierungen. Genau wie vor hunderten von Jahren ist der asiatische Stil vor allem geprägt von Symbolik. Besonders die Religionen des Buddhismus und Hinduismus haben ihren Ursprung in Asien. Diese vermitteln Ruhe, Klarheit, Vereinigungen mit der inneren Mitte und dem eigenen Selbst. In der Wohngestaltung werden diese Elemente in ihren Formen, Farben und ihren Materialien dargestellt. Gerade Formen, hochwertige Stoffe, warme und gedeckte Farben, sowie natürliche Materialien wie Bambusholz sind hier fundamental. Die typische Wohnraumgestaltung enthält einen chinesischen Hochzeitsschrank mit Messinggriffen und bodennahen Tischchen. Die Möbel sind aus naturbelassenem Material, zum Beispiel aus Bambus, Mango- oder Sandelholz gefertigt.
Ganz besonders typisch für den asiatischen Stil ist ebenso die vielfältige Dekoration: Matten, Lampions, bespannte Trennwände, Statuen und Masken sind Beispiele dieser Vielfalt. Kissen aus bestickter Seide und Verzierungen mit asiatischen Schriftzeichen schmücken die Wohnräume und erzählen in ihren Bildern und Worten von der chinesischen Geschichte. Ebenso typisch für die fernöstliche Einrichtung ist die Darstellung von Pflanzen auf verschiedenen Dekorationsgegenständen. Beispielsweise ein zartes florales Muster auf Lampenschirmen, oder grazile Blüten auf dem Geschirr. Echte Pflanzen sind für Asiaten in ihrer natürlichen Form genauso beliebt. Sie schmücken ihre Räume gerne mit einzelnen Orchideen in einer Vase oder dekorieren ihre Terrasse mit gelb strahlenden Lotusblumen.
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